Taiji Quan

cheng13treatises2Bei Tàijí Quán oder T’ai Chi Ch’üan (chinesisch 太極拳, kurz Taiji) handelt es sich um ein Jahrhunderte altes Übungssystem aus China mit daoistischem Hintergrund, das sich aus den Kampfkünsten entwickelt hat.

Es bedeutet wörtlich übersetzt „das große Äußerste“ und „Faust“. Der Begriff hat in etwa die Bedeutung von „Faustmethode des allerhöchsten (polaren) Prinzips“.

Warum Taiji üben?

Bei regelmäßiger Übung wirkt Taiji sich positiv auf den Körper aus, denn es fördert die Gesundheit und Entspannung und sorgt für eine aufrechtere Haltung von innen heraus, da es neben Aspekten der Kampfkunst, Meditation und Philosophie auch medizinische Erkenntnisse einbindet. Außerdem erhöht es die Konzentrationsfähigkeit und verleiht dem Körper mehr Vitalität, da es den Energiefluss im Körper und somit auch die Regenerationsfähigkeit anregt.

Die fließenden, ästhetischen und harmonischen Bewegungen fördern zudem das mentale Wohlbefinden und die Gelassenheit, denn durch regelmäßiges Üben führt es zu mehr Ausgeglichenheit, Ruhe und Zentriertheit, weshalb Taiji auch als „Meditation in der Bewegung“ bezeichnet wird. Körper, Psyche und Geist werden somit im Taiji als zusammenhängende Einheit betrachtet.

Taiji wird in Asien vor allem zur Gesundheitsvorsorge, Bewusstseinsentwicklung und zur Steigerung der Lebensqualität praktiziert. Gerade die Aspekte Prävention und Lebensqualität machen es insbesondere für unsere westliche Leistungsgesellschaft attraktiv, in welcher Körper und Geist durch vorwiegend sitzende Tätigkeiten, Reizüberflutung und Stress stark beansprucht werden.

Was macht man beim Taiji?

IMG_3082_300x450Geübt wird die „Form“, eine feste Aufeinanderfolge von Kampfbewegungen, die allerdings langsam, fließend und ohne Partner ausgeführt werden. Daher wird es auch gelegentlich als „Schattenboxen“ bezeichnet. Es wird dabei keine Kraft aufgewendet, sondern der Schwerpunkt liegt auf der exakten Ausführung und meditativen Versenkung in der Bewegung, die den Energiefluss im Körper anregt.

Taiji ist keine einheitliche Technik. Aus dem sogenannten Chen-Stil haben sich im Laufe der Jahrhunderte mehrere Stilrichtungen entwickelt, wie beispielsweise der Yang- oder der Wu-Stil.

Nihat und Cornelia Kara unterrichten den klassischen Yang-Stil in der Tradition von Yang Chengfu (1883-1936) und Zheng Manqing (1901-1975), den sie bei Toyo und Petra Kobayashi erlernt haben.

Zheng Manqing hat zum leichteren Erlernen die Taiji-Übungsabfolge vereinfacht und so eine zusätzliche „Kurzform“ geschaffen. Hier können Sie sowohl die Kurz- als auch die Langform sowie die Schwertform des Taiji erlernen.